Erfolg: Biomasse-Heizwerk am Sportplatz geht mit September in Betrieb!

Im Juli 2019 stellte ProWildon-Gemeinderat Mag. Josef Hirschmann im Gemeinderat den Antrag, in Richtung  Wiederinbetriebnahme des Biomasse-Heizkessels am Sportplatz für die Sicherstellung der Fernwärme Wildon tätig zu werden.

Der Antrag wurde von allen Fraktionen unterstützt. Die Energie Steiermark zögerte lange und sprach trotz der dramatischen Zuspitzung in der Energieversorgung von einer Inbetriebnahme 2025. ProWildon blieb dran.

Nun ist die Energie Steiermark doch bereit, das Biomasse-Heizwerk vor der nächsten Heizsaison in Betrieb zu nehmen, teilte sie am 28. Juli 2022 Bürgermeister Karl Kowald mit (siehe Doku).

ProW-Gemeinderat Hirschmann dazu: „Die Fernwärme von Wildon wird dadurch von russischem Gas unabhängig. Also alle Wildoner Fernwärmekunden müssen sich über die Gassituation in Europa keine Sorgen mehr machen und einheimische Waldbauern haben einen sinnvollen Nebenverdienst. Damit sind meine seit 2019 laufenden Bemühungen endlich erfolgreich gewesen. Meine zum Teil kontroversiellen Diskussionen mit der Geschäftsführung der Energie Steiermark Wärme GmbH haben zu einem guten Ende geführt.“

Skandal: Energie Steiermark lehnt Gas-Ersatz ab

In Wildon steht ein betriebsbereiter Biomasse-Heizkessel für Fernwärme. Die Energie Steiermark will ihn erst 2025 wieder in Betrieb nehmen.

„Schmerzhafter Blick auf die Abrechnung” , schrieb die Kleine Zeitung am Gründonnerstag. Und dass die hohen Gaspreise jetzt auch bei den Provatkunden ankommen. Da ist es ein Skandal, wenn die Energie Steiermark vorhandene Alternativen ablehnt. Wie in Wildon.

Intensiv wird nach Möglichkeiten gesucht, die Abhängigkeit von russischem Gas zu verringern. Eine, wenn auch kleine, jedoch sinnvolle Möglichkeit gibt es in Wildon: Dort steht ein nahezu bertriebsbereiter Biomasse-Heizkessel, der die Gemeinde lange mit Fernwärme versorgte. Derzeit steht es still. Die Fernwärme kommt aus dem mit russischem Gas betriebenen Gaskraftwerk Mellach – enorme Preissteigerungen sind zu erwarten. Gleichzeitig sitzen unsere Bauern auf einem Berg von unverkäuflichem Hackgut.

 

Die Energie Steiermark stellt auf stur: 2025 frühestens, bei Notfall vielleicht früher – das war das Ergebnis eines Gesprächs zwischen dem Wildoner Gemeindevorstand, dem Gemeinderat Josef Hirschmann von der Bürgerliste ProWildon und dem ÖVP-Bauernvertreter Josef Harmuß mit Wärme GmbH Geschäftsführer DI Gerald Moravi und Otwin Kreuzer von der Energie Steiermark. Und das, obwohl erst 2019 DI Hackl, der damalige Wärme-GmbH-Geschäftsführer DI Clemens Hackl die Wiederinbetriebnahme des Wildoner Biomass-Heizwerkes als sinnvolle Alternative bezeichnete.

 

Auf Grund der weltpolitischen Entwicklung und aus Gründen des Klimaschutzes fordert ProWildon die sofortige Inbetriebnahme des Heizwerkes nach eventuell notwendigen Adaptierungen spätestens zu Beginn der Heizperiode 2022/23. Das Motto der Bürgerliste: Steirisches Holz statt Gas aus Russland!

Zum Bild von Wolfgang Stumpfl: In diesem Werk steht der Biomasse-Heizkessel, der die Fernwärme für die Gemeinde Wildon verbrauchernah erzeugen könnte. Die Energie will ihn erst 2025 wieder in Betrieb nehmen.

Hintergrund-Info

 

Forderung von ProWildon:

Biomasse-Heizkessel für Fernwärme wieder in Betrieb nehmen!

 

Das von GR Mag. Josef Hirschmann (ProWildon) in der letzten Gemeinderatsitzung geforderte Gespräch mit Verantwortlichen der E-Steiermark Wärme GmbH hat am Dienstag, 29. März per Videokonferenz stattgefunden.

An diesem nahmen von Seiten der Wärme GmbH Geschäftsführer DI Gerald Moravi und Otwin Kreuzer teil. Die Marktgemeinde Wildon war durch den Gemeindevorstand sowie durch die Gemeinderäte Robert Harmuß und Mag. Josef Hirschmann vertreten.

Die von Mag. Hirschmann seit Juli 2019 immer wieder erhobene Forderung zur Wiederinbetriebnahme des Biomasse-Heizkessels erhielt in den letzten Tagen und Wochen eine neue Dimension. Einerseits wäre beim Ausfall von russischen Erdgaslieferungen das Gaskraftwerk in Mellach ohne Brennstoff. Somit gäbe es auch keine Abwärme, die nach Graz bzw. nach Wildon geliefert werden könnte. Andererseits ist zu erwarten, dass mit der enormen Erhöhung des Gaspreises auch die Fernwärmekosten dramatisch steigen werden.

Der Biomasse-Heizkessel ist zwar schon 1989 in Betrieb gegangen, wäre aber mit einigen Adaptierungen (siehe Beilage 1. und 2.) bald wieder einsatzbereit. Da dies vom Geschäftsführer der Wärme GmbH in der Diskussion bestritten wurde, verwies Mag. Hirschmann auf ein Schreiben des damaligen Geschäftsführers DI Hackl vom Juli 2019, in dem die Wiederinbetriebnahme als sinnvolle Alternative bezeichnet worden ist.

Hirschmann forderte auch, für die Inbetriebnahme dieser Anlage kurzzeitig Schritte zu setzen, damit auch im Falle des Ausbleibens des russischen Erdgases in Wildon weiterhin das ausgedehnte Fernwärmenetz mit Wärme versorgen könne. Darüber hinaus ist die Anlieferung von Brennmaterial aus den eigenen steirischen Wäldern eine wichtige Einnahmequelle für die heimischen Waldbauern, die jetzt schon auf einem Berg von unverkäuflichem Hackgut sitzen.

Wildon unabhängig von ausländischem Öl, Gas und Kohle zu machen, war schon vor mehr als 35 Jahren das erklärte Ziel des damaligen Bürgermeisters Mag. Hirschmann.

Schlussendlich einigte man sich darauf, dass die Wärmerzeugung im Heizwerk Wildon für den Notfallbetrieb mit Biomasse ausgerichtet wird, wofür allerdings sofort auch Waldhackgut anzuliefern und bereitzuhalten ist. Auf Grund der weltpolitischen Entwicklung und aus Gründen des Klimaschutzes fordert ProWildon die sofortige Inbetriebnahme des Heizwerkes nach eventuell notwendigen Adaptierungen spätestens zu Beginn der Heizperiode 2022/23.

Hier die Antwort der Energie Steiermark aus 2019, von der sie nichts mehr wissen möchte:

Gesendet: Montag, 08. Juli 2019 um 16:20 Uhr
Von: “Hackl Clemens, Dipl.Ing. – FW” <clemens.hackl@e-steiermark.com>
An: “Josef Hirschmann” <josef.hirschmann@gmx.at>
Cc: “Moravi Gerald, Dipl.Ing. – FW” <gerald.moravi@e-steiermark.com>
Betreff: AW: Fernwärmeversorgung in Wildon

Sehr geehrter Herr Hirschmann,

danke für Ihre Nachricht vom vergangenen Samstag. Sie haben mit Ihrer Aussage völlig Recht, dass unser Unternehmen stets eine ökologische, klimafreundliche und nachhaltige Wärmeerzeugung im Fokus hat.

Wie Ihnen sicher bekannt ist, haben wir den Standort des Biomasseheizwerkes in Wildon nicht gänzlich geschlossen, sondern nur den Biomassekessel zwischenzeitlich nicht betrieben. Die für den Betrieb notwendige Infrastruktur ist nach wie vor vorhanden, weswegen eine Wiederinbetriebnahme des Heizwerkes nach der Stilllegung des Steinkohlekraftwerkes Mellach Teil unserer Überlegungen ist.

Allerdings wollen wir vor einer dahingehenden Entscheidung noch prüfen, ob seitens Verbund eventuell eine Wärmeauskopplung aus den beiden Gas/Dampfturbinenanlagen am Standort Mellach angedacht ist. Es wäre natürlich sinnvoller, die Wärme aus diesen Anlagen nicht in die Mur bzw. Luft zu kühlen, sondern zu nutzen.

Ich kann Ihnen jedenfalls versichern, dass eine Wiederinbetriebnahme des Biomasseheizwerkes eine sehr wahrscheinliche (und sinnvolle) Option für die weitere Fernwärmeversorgung in Wildon darstellt.